Seit ein paar Jahren reflektiere ich gern schriftlich mein vergangenes Jahr. Wie auch schon das letzte, möchte ich auch dieses mit dir Teilen.
Das größte Ziel, das ich für 2022 hatte, war: Ankommen. Ganz erreicht habe ich dieses Ziel zwar nicht, aber wir sind auf einem sehr guten Weg, es haben sich zwei sehr Wunder-volle Optionen aufgetan in denen ich ein großes, inneres „Ja“ spüre, wir können also sogar wählen, wo wir unsere Base errichten wollen, bleiben bis zum Entschluss reisend.
„Unsere Reise durch Europa“
das ist auch das erste Stichwort zu dem ich dich mitnehmen möchte in diesem Rückblick.
Den Jahreswechsel 21/22 verbrachten wir auf den Kanaren, meinen 36. Geburtstag feierte ich im April mit Käsekuchen und Freunden am Meer….ein Träumchen!
Die Mami wurde 35b ;-)
Erst Mitte Juni trieb es uns mit einem Umweg über La Palma, durch Spanien, Gibraltar und Frankreichs Lavendelfelder zurück nach DE, wo ich mich direkt ersteinmal mit Corona niederlegte. Dann löste ich in der Heimat auf, was aufzulösen war, gemeinsam mit der Omi und Justus’ Cousin verbrachten wir ein paar Tage auf unserem Lieblingscampingplatz in der Lüneburger Heide.
Wir besuchten schöne Veranstaltungen, wie dem GfK-Festival in Marburg, dem Wildhorse-Festival im Schwarzwald, meiner eigenen Initiation mit Women Within und dem Freilernerfestival in Königstein.
Wir verbanden die Tour mit etwas Sightseeing, z.B. in einem Teil Deutschlands, den ich bisher immer großräumig umfahren hatte. Marburg, Coburg, Nürnberg….so schön, ich liebe ja diese alte Architektur.
“Den Sommer perfekt genutzt“ würde ich sagen.
Justus, sein Cousin und die Omi gemeinsam im Urlaub in der Lüneburger Heide
Im September machten wir uns durch die Schweiz (inkl Autounfall) auf nach Italien, schauten uns Mailand, Rom, Florenz und Pisa an und besuchten für 14 Tage eine Community in Kalabrien. Von dort setzten wir mit der Fähre über nach Sardinien, der Karibik Europas. Erst war ich wirklich skeptisch, hatten doch alle so sehr von dieser Insel geschwärmt, doch nach ein paar Tagen erkannte ich die Schönheit dieses magischen Fleckchen Erde. Hier feierten wir, auf einem Freilernerfestival, Justus’ 7. Geburtstag.
Der perfekte Ort, zum Geburtstag feiern…ein Freilerner-Camp
Übrigens: Wusstet ihr, wie kompliziert es ist, von Italien auf die Kanaren zu kommen, wenn man nicht fliegen möchte? Puh🤣…aber wir haben ja zum Glück Zeit.
Ende Oktober verließen wir Sardinien. Wieder mit der Fähre, direkt nach Barcelona, besuchten natürlich wieder für ein paar Tage die Finca Kunterbunt und kamen Anfang Dezember wieder auf unseren Lieblingsinseln an, genießen seitdem die Zeit hier in der Wärme, feierten Emmis 11. Geburtstag, genießen all die schönen Veranstaltungen hier, Zeit mit anderen Familien. Ob wir es wohl in den nächsten Monaten mal rüber nach Lanzarote, der Insel meiner Kindheit schaffen?
Über den Wolken… auf La Palma
Affenfelsen auf Gibraltar
Nürnberg bei Regen. Natürlich haben wir auch die typischen Lebkuchen vernascht….mitten im Sommer;-)
Der Kongress - mein größter Wirbelsturm in 2022
Hatte ich vor 3 Jahren erwartet, mal mit Gerald Hüther persönlich sprechen zu können? Eher nicht.
Ein großer Teil meines 2022 war der im April stattfindende Kongress „Starke Kinderseelen“. Genau so erfolgreich, wie er war, so herausfordernd waren all die Erfahrungen um ihn herum. Die fünf Monate andauernden Vorbereitungen, die Durchführung, im Anschluss das Angeprangertwerden, in die rechte Ecke gestellt werden, öffentlich inklusive Fotos von mir und einigen Speakern auf Instagram.
Dazu kam, dass ich im Juni dann auch noch den kompletten Kongressumsatz bei einer Fehlinvestition verlor, ich war Betrug auf den Leim gegangen.
Doch für mein System viel schlimmer war das Erlebnis, direkt nach Ende des Kongresses, als dieser als „Gefährliche Veranstaltung, die rechtes Gedankengut in die Welt trägt“ betitelt wurde, inklusive Fotos von mir und einigen Speakern…öffentich auf Instagram.
Ich bin daran in den Wochen und Monaten drauf sehr gewachsen…
gleichzeitig begriff ich tatsächlich erst im November, wie viel stärker mich diese Begebenheit getroffen hatte, als ich bisher annahm. Ich befand mich IMMERNOCH in einer kompletten Starre, konnte bis dahin kaum noch arbeiten, war der Angst, dass ich erneut verurteilt werden könnte, komplett ausgeliefert…“Lieber nichts tun“ dieser Gedanke war für mich nicht überwindbar….eine typische Trauma-Response.
Dass ich durch diesen Vorfall meine beiden besten Freundinnen verlor (bzw mich von ihnen abwendete), war der Verarbeitung auch nicht sehr zuträglich, denn so machte ich dieses Thema bis vor kurzem komplett mit mir selbst aus, erst als ich Begriff, in welchem Zustand ich mich immer noch befand…und dass es jetzt nach 6 Monaten wirklich genug ist, nahm ich mir professionelle Unterstützung. Nun gehts also wieder bergauf.
Spannend, nochmals am eigenen Körper zu merken, wie sehr wir doch denken, dass ein gewisser zustand „normal“ ist….ihn annehmen, anstatt ihn zu verändern. Ja, was unser System uns machmal erzählt…
Und gleichzeitig kann ich sagen: Die Speaker und ich haben gemeinsam über 7.000 Menschen als Teilnehmende am Kongress begrüßen dürfen, viele von ihnen sehr berührt, die unterstützt, Beziehungen gerettet, beim Konflikte lösen unterstützt, Heilung verbreitet. Der Kongress war einer der größten Familien-Kongresse überhaupt.
Ich bin sehr froh, ihn in die Welt gebracht zu haben und freue mich auf den nächsten. Ob er wohl 2023 geboren wird?
Eine herausfordernde und gleichzeitig sehr heilsame Geburt
Hier kannst du dir drei der Interviews kostenfrei ansehen: www.starkekinderseelen.de
Freundschaften
2022 war auch diesbezüglich sehr wirbelig.
Wege haben sich getrennt, Wege haben sich gekreuzt. Ich habe das Thema „Freundschaft“ ganz neu überdacht. Spannend, wie auch da uns Glaubensmuster lenken, was Freundschaft überhaupt ist und welche Rolle sie spielen sollte, wie sie sein sollte, wie wir selbst in einer Freundschaft sein sollten, es ging ums „Nein“ sagen (oder wie Ludger sagen würde „Man muss nicht in jeden Bus einsteigen“) uns ums Fallenlassen meiner selbst in die Arme warmer Herzen.
Zwei Familien, denen wir während unserer Reise begegneten, haben einen besonders großen Platz in meinem Herzen.
Immer wieder kreuzten sich unser und der Weg einer Familie, die wir 2021 in Spanien kennenlernten und immer wieder, mehr oder weniger, durch Zufall in ganz Europa wiedertrafen, ganz spontan im November wiederum in Spanien, was eigentlich so gar nicht auf ihrer Route lag. Ich bete, dass sie in den nächsten Monaten nach La Gomera kommen, aber pssst 😉
Auch auf Sardinien lernten wir eine Familie kennen, mit denen wir seitdem viel unterwegs sind. Die erste Frage von Justus morgens ist „Sehen wir heut Lilly und Jasmin“?.
Kennt ihr diese solch ganz besondere Kontakte?
Menschen mit denen ihr einfach über ALLES sprechen könnt? Wo ein magisches Herz-zu-Herz-Band besteht? Wo man zu 100% sein darf, wie man ist? Wo man selbst mit seinen Macken liebevoll betrachtet wird? Wo auch einfach zwei ganz konträre Meinungen nebeneinander stehen dürfen? Wo viel stärkender Körperkontakt einfach dazugehört…auch zu Dritt;-)? Wertvoll hoch 10! Ich bin dankbar, dass ihr in mein Leben getreten seid, Mareile, Richard, Sandra und Daniel.
Und ja, einige Menschen sind weitergezogen, haben sich zurückgezogen, auch ich habe immer geprüft, ob ich bestimmte Beziehungen noch weiterführen möchte, oder nicht. Immer besser kann ich mich da auf mein Gefühl verlassen und immer besser gelingt es mir, loslassen zu können, das Gute zu sehen, auch in einer scheinbaren „Trennung“. Deutschland komplett den Rücken zuzukehren wird dadurch ebenfalls immer einfacher.
Viele Menschen, die ich zwar vielleicht bisher nur ein mal in real getroffen, mit denen ich aber sehr schöne, verbindende Herz-Momente genießen durfte, ob online, offline, oder beides haben mein 2022 sehr bereichert. Schön, dass es euch in meinem Leben gibt. Wenn du dich hier angesprochen fühlst, bist du gemeint.
Fast hätten wir ihn umgeschubst
Tiger und Tiger-Mama
Wenn ich zurückblicke, wird sehr deutlich, dass dieses Jahr für uns, für unsere Beziehung sehr dienlich war.
Seit ca 4 Monaten kann ich sagen „Es wird leichter“. Klar, das Alter spielt eine Rolle, die wachsende Selbständigkeit, jetzt z.B. ist Justus bereits seit einer Stunde am Strand unterwegs, während ich diese Worte tippe.
Ich kann mir leichter wieder Zeit für mich nehmen, unsere Hobbys passen immer besser zusammen. Wenn ich gefragt werde „Möchtest du noch ein zweites Kind?“ sage ich „Och….die neu gewonnene Freiheit ist schon ganz nett 😊“….wobei ich die letzte wäre, die „nein“ sagt, sollte sich etwas passendes mit einem Mann ergeben😉.
Ein Leben ohne vegane Hotdogs ist möglich, aber sinnlos;-)
Zwei Dinge, die ich mit dem Tiger besonders genieße:
1) Die Momente, in denen ich erkenne, wie gut er mich doch kennt. „Schau mal, Mama, das wäre doch was für dich“, „Ja, Mama, ich weiß, das magst du überhaupt nicht“…. Beziehung eben.
2) Wenn ich mich von Justus überreden lasse. Zum Beispiel wollte er auf dem Hexenplatz in der Mitte Gomeras unbedingt grillen, es standen Grills bereit, Holz lag genug herum. Doch ich sträubte mich, vermutete zu viel Aufwand. Und dann…ließ ich mich doch drauf ein…und wir hatten einen der schönsten Abende der letzten Monate. Dieser Augenblick wird mir für immer in Erinnerung bleiben.
Einen zweiten, solchen Moment gab es vor ein paar Tagen. Wir lagen bereits im Bett. Eigentlich wollten wir zu einer Musikveranstaltung gehen, die um die Ecke stattfand, doch ich war dann doch zu müde. Um 21h sagte Justus: „Mama, ich möchte da unbedingt noch hin, das wird bestimmt super cool und wenn es uns nicht gefällt, gehen wir eben wieder“. Tja…was soll ich sagen? Es war ein Wunder-voller Abend.
Konflikte? Klar, die gehören ebenso dazu und sorgen ja ebenso dafür, dass wir uns noch besser kennen lernen…Tag für Tag. Und ja, manchmal verfluche ich das Alleinerziehendsein, manchmal tut mir Justus leid. Manchmal bin ich neidisch auf Familien, die sich all die anfallenden Aufgaben teilen.
Alles hat eben seine zwei Seiten.
Erlebnisse, die uns zusammengeschweißt haben, die ich hier festhalten möchte:
Der Besuch im Naturschutzgebiet auf Sardinien, in dem wir uns verloren und zum Glück nach einer Stunde wiederfanden, die langen Fährfahrten von teilweise über 30 Stunden, Wanderung zum Wasserfall auf La Gomera inkl das Überwinden einiger herausfordernder Hindernisse, Wale-Watching-Tour, Motor-Kart-Fahrt, besuchen mehrerer Höhlen auf den Kanaren, der Besuch einer heißen Quelle, Schlemmen Schlemmen Schlemmen, Luxusleben in einem Hotel für ein paar Tage, unzählige Spieleabende, die Wanderung auf den Affen-Berg auf Gibraltar, Nervmomente wie den Autounfall gemeinsam meistern, Waschcenter-Tage, Abenteuertour inkl Ausgrabung eines Enten-Skelettes, Grillparty im Gomera-Urwald, die in der Tür eingequetschte Hand (Ja, ich wars….und es war die Tigerpfote 🙈), gemeinsame Reparaturen am Bus, Reise-Pläne schmieden….und einiges mehr.
Das war ein Abenteuer, diese Knochen haben wir in einem Fluss gefunden. Erst den Schnabel, dann nach und nach den Rest der Ente.
Die letzten Tage in 2022
2022 endete mit einer Begebenheit, die ansich das ganze Jahr wiederspiegelt.
Ein guter, langjähriger Freund starb nach langer Krankheit…und dennoch letztendlich viel zu schnell. Simon, du hast immer einen Platz in meinem Herzen, ich bin so froh, dass es dich in meinem Leben gibt.
Warum sein Tod mein 2022 wiederspiegelt? Ich wurde gefragt, wie es mir damit geht…und es war spannend zu fühlen: Einerseits ist da große Traurigkeit, andererseits ist ein Teil meines Herzens ganz leicht, wenn ich an ihn denke. Ich gehe davon aus, dass dies die Leichtigkeit ist, mit der Simon aufgestiegen ist. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen. Er war im Reinen mit dem Tod….endlich hat der ganze Kack, den die Krankheit mit sich brachte, ein Ende.
Und so war 2022….einiges an Kack, viele unangenehme Gefühle, aber gleichzeitig auch jede Menge Freude, Strahlen, Leichtigkeit, Lebensfreude. Ich bin über mich hinausgewachsen, habe wieder ein Stück mehr zu mir gefunden, durfte wundervolle Menschen durch ihre Prozesse begleiten, hatte viele viele viele Museumsmomente. Für all das bin ich sehr sehr dankbar. Dennoch darf sich 2023 noch ein Bissel mehr Mühe geben…so 2-5 Loopings weniger fänd ich klasse;-).
Unser letztes Bild 2022, kurz vor Mitternacht
Ausblick auf 2023
Wenn ich nach vorn schaue, ahne ich, dass mich spannende Dinge erwarten werden, gleichzeitig habe ich es im Urin, dass mir 2023 eher sanfte Heilung bringen wird.
Was ich mir vorgenommen habe:
– Nachdem ich vor ein paar Tagen einen Bericht inkl sehr gruseligem Video gesehen habe, wie auch in Deutschland kranke Tiere auf dem Weg zum Schlachter gequält werden, ohne dass der Staat etwas unternimmt, obwohl es ihm bekannt ist, habe ich mir nochmal mehr vorgenommen, möglichst KEINE Ausnahmen bzgl Milch und Eiern zu machen, auch nicht bei Kleidung.
– Im Herbst ziehen wir in eine Wohnung.
– Beruflich wird es für meine Klient*innen neben der inneren-Kind-Arbeit vor allem um das Auflösen von Blockern gehen, denn mir wurde nochmals deutlicher, wie sehr wir uns Ziele stecken können, etwas erreichen wollen, selbst wenn wir motiviert hoch 10 starten…wenn wir nicht wissen, wie wir mit den Steinen, die wir uns selbst in den Weg legen, umgehen können, klappt’s alles nicht….oder dauert viiieeel länger.
Wenn du also die Nase voll hast, den 10. Kurs irgendwo zu buchen, den du dann doch wieder nicht durchziehst, oder du an einem Punkt in deinem Leben schon seit mindestens 6 Monaten feststeckt, egal ob beruflich oder privat, lies aufmerksam meine Newsletter, wir sagen unseren inneren Blockern “Hallo….und Tschüß”.😉
Im Februar startet dazu ein ganz besonders intensiver Kurs mit viel 1:1-Begleitung, darauf freue ich mich riesig.
– Ansonsten sehe ich mich 2023 strukturierter, als im letzten Jahr….und ich bin bereits jetzt gespannt darauf, wie ich Ende 2023 auf diesen Punkt zurückblicke.
Mein Motto für 2023 ist daher: „Liebevoll strukturiert“
Nun nähe ich mein Silvesterkleid zuende enger, das ist nämlich für Menschen mit Busen erschaffen🤣, morgen klicke ich dann auf den Veröffentlichen-Button
Ich wünsche euch einen guten Rutsch und einen genialen Start in 2023.
Von Herzen, eure
Autsch…zum Glück ist nichts gebrochen, die Tigerpfote ist noch ganz.
Das Chaos-Team on Tour. Justus, du bist mein größter Schatz. Knuuuutsch!
Naturspektakel: Häutung einer Zikade. Unten ists nur noch die Hülle. Entdeckt in Süd-Frankreich.
Weihnachtsbescherung auf der Dachterasse