7 Schritte, um leichter Entscheidungen treffen zu können 

Von Zerrissenheit und Zweifel hin zu Klarheit und Tun

Tagtäglich triffst du mehr als 1.000 Entscheidungen. Ganz kleine im Unbewussten und auch größere.

Manche Entscheidungen treiben uns zur Weißglut. Wir denken hin und her, machen Pro- und Contralisten, zermartern uns das Hirn, fühlen uns mit keiner der Optionen zu 100% wohl, sehen die unangenehmen Konsequenzen, die jede der Entscheidungsmöglichkeiten mit sich bringt, fühlen uns komplett zerrissen.

Ich selbst hatte vor kurzem mit einer (für mich) schweren Entscheidung zu tun. Schwer, weil bei keiner der Optionen mein Bedürfnis nach Fürsorge komplett erfüllt war. Ich hatte die Befürchtung, dass es meinem Sohn, egal wie ich mich entscheide, nicht gut gehen könnte, musste mich (gefühlt) zwischen Pest und Cholera entscheiden. Mein Mutterherz schrieh um Hilfe und es war für mich so wertvoll, mich in dieser SItuation an jemanden wenden zu können, der diesen Entscheidungsprozess ebenfalls kennt und mit mir durchgeführt hat. Ich kam dadurch in eine große Klarheit und Entspannung.


Wenn ich kurz zurückdenke, mit welchen Entscheidungen ich in den letzten Jahren zu kämpfen hatte, bei denen mir dieser Prozess wunderbar geholfen hat, dann fallen mir ein:
- Soll ich mein Kind impfen lassen, oder nicht? Oder später?
- Soll mein Kind in die staatliche Schule, in eine freie, oder Freilerner bleiben? 
- Soll ich dieses Coaching buchen, oder ein anderes, oder gar keines?
- Soll ich mich wieder fest anstellen lassen, oder nicht?
- Soll ich den Kontakt zu Person X abbrechen, einschränken oder beibehalten, wie er ist?
- Soll ich jemanden einstellen, oder nicht?
- Sollen wir weiterreisen, oder erst einmal bleiben?

Würde ich noch weiter überlegen, fielen mir bestimmt noch einige Situationen ein, die für mich nicht einfach waren.
Für die es einen klaren Entscheidungsprozess brauchte.
Nicht jede dieser Entscheidungen konnte ich im Anschluss ganz ohne Zweifel fällen, doch ich konnte eine Entscheidung treffen, ohne mir weiterhin den Kopf zu zerbrechen, ich konnte wieder schlafen, fühlte mich weniger angespannt, es ging mir allgemein besser, Ruhe und Vertrauen stellten sich ein.

Diesen Entscheidungs-Prozess, der geprägt ist durch die Gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg und meiner eigenen Herangehensweise möchte ich hier nun mit euch teilen, da ich ihn als sehr wertvoll empfinde.

Dieser Entscheidungs-Prozess besteht aus 7 Schritten

1) Vorbereitung
2)
In Verbindung gehen mit dem Körper 
3) Mit der Situation verbinden - Gefühle wahrnehmen und benennen
4) Bedürfnisse wahrnehmen und benennen
5) Tabelle bestücken
6) Unerfüllte Bedürfnisse anders erfüllen - Bitte an mich selbst
7) Wirken lassen - vertrauen

1) Vorbereitung

Meine Empfehlung: Führst du diesen Prozess zum ersten Mal durch, beginne mit einer nicht allzu schweren Entscheidung, damit du warm wirst mit dem Prozess. Er braucht durchaus etwas Übung.
Es gibt eine sehr verzwickte und gleichzeitig sehr dringliche Entscheidung? Vielleicht ist dies der Zeitpunkt, dir fachliche Unterstützung an die Seite zu holen, dich durch diesen Prozess begleiten zu lassen, den meisten GfK-Coaches ist er bekannt, auch wenn ihn jeder etwas anders durchführt.


1) Lade dir die beiden folgenden Listen herunter: Gefühlsliste KLICK und Bedürfnisliste KLICK und drucke sie aus, falls möglich, so kannst du später passende Worte einfacher markieren.
2) Nimm dir einen Stift und ein Blatt Papier in mindestens DIN A4-Format und lege es quer vor dich hin.
3) Zeichne auf dieses Blatt eine Tabelle, mit der gleichen Anzahl an Spalten wie es auch Entscheidungsoptionen für dich gibt.
  Prüfe genau, gibt es vielleicht eine weitere mögliche Option?
  Du möchtest dich lediglich zwischen "Ja" und "Nein" entscheiden?
  Es ist gut, eine Tabelle mit mindestens 3 Spalten zu zeichnen, solltest du jedoch tatsächlich nur zwei Optionen erkennen, zeichne    diese Tabelle mit zwei Spalten. Vielleicht wird dir später, im Verlaufe des Prozesses, noch eine Option bewusst.
4) Schreibe oben, über die einzelnen Spalten in wenigen Worten die Optionen auf. Pro Spalte eine Option.
5) Schneide ein weiteres Papier, oder ein Stück Pappe in 20 kleine Kärtchen von ca 4x8 cm und lege diese vorerst zur Seite.

2) In Verbindung gehen mit dem Körper & der Situation

Es ist wichtig, dich mit deinem Körper zu verbinden, bevor du in diesen Prozess einsteigst, denn dein Kopf hat dir bereits genug Sorgen gemacht. Der Grund, warum dir Pro- und Contralisten bei bestimmten Entscheidungen nicht helfen ist, dass diese rein über den Kopf, über den Verstand erstellt werden. Nun ist es Zeit, unsere Körperweisheit miteinzubeziehen.

Wie?
Setze dich entspannt hin, atme einige Male ein und aus, schicke den Ausatem durch deinen ganzen Körper, besinne dich auf die Körperteile, die von einer Unterlage gestützt werden, nimm diesen Halt wahr.
Spüre, was du wo im Körper fühlst und wie es sich anfühlt. Schwer, oder leicht? Warm, oder kalt? Weit, oder eng? Kribbelig? Gibt es ein Ziehen? Einen Druck?....das sind Worte, an denen du dich orientieren kannst.

Nimm dir dafür mindestens 3 Minuten Zeit, gern auch länger.

3) Mit der Situation verbinden - Gefühle wahrnehmen und benennen

Rufe dir nun die Entscheidungssituation auf und spüre nach, mit welchen Gefühlen, welchen Emotionen sie verbunden ist.
Kommt da Traurigkeit in dir auf? Wut? Hilflosigkeit? Zeifel? Sorge? Unsicherheit, oder welche Gefühle spürst du?
WICHTIG: Lasse dich nicht in sie hineinfallen, sondern beobachte einen Moment und spüre, wie sich diese Gefühle in deinem Körper zeigen.

Du hast Schwierigkeiten, Worte für deine Gefühle zu finden? Dann nimm dir gern diese Liste (zum kostenfreien Download) zur Hand. Spüre bei jedem Wort nach, ob es sich für dich stimmig anfühlt, ob es auf dich zutrifft, wie es dir gerade geht, während du an die Situation denkst, eine (DIESE) Entscheidung treffen zu müssen.

4) Bedürfnisse wahrnehmen und benennen

Option A) mit ausgedruckter Bedürfnis-Liste, oder der Möglichkeit Worte der Liste auf dem Bildschirm zu markieren: Nimm dir nun diesen Ausdruck Bedürfnis-Liste (zum Download) zur Hand, lies die Bedürfnisworte und spüre bei jedem einzelnen hinein: "Spielt dieses Bedürfnis bei der anstehenden Entscheidung eine Rolle?. Könnte es unerfüllt sein, wenn du dich für eine der Optionen entschieden hast? Könnte es erfüllt sein?" Jedes Bedürfnis, bei dem du ein "Ja" spürst, also wenn es erfüllt, oder unerfüllt sein könnte, markiere (mit einem Textmarker, oder einem Häkchen dahinter).

Du bist die Liste vollständig durchgegangen? Nun lies dir die Worte nochmals durch und wäge ab, sortiere evtl noch aus.
Zum Ende hin sollten möglichst nur 8-12 (insgesamt maximal 15) Bedürfnisse übrig bleiben. Diese schreibe auf deine vorbereiteten Kärtchen.

Option B) ohne Möglichkeit einzelne Worte zu markieren: Lies die Bedürfnisworte und spüre bei jedem einzelnen hinein: "Spielt dieses Bedürfnis bei der anstehenden Entscheidung eine Rolle?. Könnte es unerfüllt sein, wenn du dich für eine der Optionen entschieden hast? Könnte es erfüllt sein?" Jedes Bedürfnis, bei dem du ein "Ja" spürst, also wenn es erfüllt, oder unerfüllt sein könnte, schreibst du auf eine deiner vorbereiteten Kärtchen.

Du bist die Liste vollständig durchgegangen? Nun lies dir die Worte auf den Kärtchen nochmals durch und wäge ab, sortiere evtl noch aus, was evtl doch nicht unbedingt zutrifft.
Zum Ende hin sollten möglichst nur 8-12 (insgesamt maximal 15) Bedürfnis-Kärtchen übrig bleiben.

Weiter gehts zu Schritt 5

5) Tabelle bestücken

Nun wendest du dich EINER der Optionen zu, nimmst dir deine 15 Bedürfniskarten und legst diese in die Spalte. Dabei sortierst du zwischen "Ist erfüllt", "Ist unerfüllt" und "spielt keine Rolle".
Alle Kärtchen ausgelegt? Dann übertrage dies mit einem Stift in diese Spalte, auch wieder sortiert in "erfüllt", "unerfüllt" und "spielt keine Rolle".
Sammele die Kärtchen wieder ein und kümmere dich um die nächste Option. Hier wiederholst du diesen Schritt.
Genau so machst du es auch für alle weiteren Optionen.

Zum Ende hin hast du also eine Tabelle, auf der zu sehen ist, welche Bedürfnisse bei welcher Option erfüllt und welche unerfüllt sind.
Schau, ob du noch etwas verändern möchtest.
? Ist ein Bedürfnis evtl doch nicht erfüllt? Ist es evtl DOCH erfüllt? Spielt eines der "Spielt keine Rolle"-Bedürfnisse vielleicht doch eine Rolle?
Ist dir vielleicht doch noch eine weitere Entscheidungssituation in den Sinn gekommen? Dann wiederhole den Schritt 5 auch für diese Spalte.

Vielleicht kannst du an dieser Stelle den Prozess bereits beenden, da du eine Entscheidung treffen konntest.
Solltest du weiterhin nicht entscheiden können, wende dich den unerfüllten Bedürfnissen zu und gehe weiter zu Schritt 6.

6) Unerfüllte Bedürfnisse anders erfüllen

Manchmal bis oft (bei jedem Menschen unterschiedlich) ist es so, dass keine der Optionen alle Bedürfnisse erfüllt. Das sind die Entscheidungen, die uns besonders schwerfallen. Bei denen wir besonders viel Zerrissenheit spüren. Wo wir uns gefühlt zwischen "Pest und Cholera" entscheiden müssen. Hier ist Schritt Nummer  6 wichtig.

Die Frage: Wie kann ich mir die unerfüllten Bedürfnisse anders erfüllen, als mit dieser Entscheidung?
Es gibt für jedes Bedürfnis 10.000 verschiedene Strategien, die Fragen sind nur: "Kann ich sie erkennen?" und "Welche passt zu mir?
Lass deinem Ideenreichtum und deiner Fantasie freien Lauf. Manchmal ist es hier sinnvoll, sich zusätzlich Unterstützung zu holen, sich von anderen Menschen inspirieren zu lassen, wie sie sich bestimmte Bedürfnisse erfüllen.

7) Wirken lassen - Gefühle fühlen - vertrauen

Du konntest eine für dich passende Entscheidung treffen? Wunderbar, ich gratuliere dir und freue mich, wenn du mir per E-mail von deinen Erfahrungen mit dem Prozess erzählst.

Du bist dir weiterhin unschlüssig, es ist keine Lösung in Sicht?

Manche Entscheidungen brauchen Zeit bzw manche Lösungen sind für uns schwieriger zu finden, als andere, das liegt ganz einfach daran, dass die meisten von uns in ihrer Kindheit nicht lösungsorientiert begleitet wurden, selbst zu wenig Entscheidungen treffen durften. Dadurch ist unser Lösungshorizont eingeschränkter, als wünschenswert.

Zusätzlich bremsen uns hinderliche Glaubenssätze, Gedanken und Überzeugungen aus, eine Lösung zu finden, die zu uns passt. 

Vielleicht passt eine der folgenden Möglichkeiten für dich?:
- Gib der Entscheidung mehr Zeit, wiederhole den Prozess gegebenenfalls.
- akzeptiere, dass es gerade keine optimale Lösung gibt.
- hole dir fachliche Begleitung an die Seite.

Falls du Fragen hast, melde dich sehr gern bei mir.

Ich grüße dich von Herzen,

PS: Natürlich kannst du mich gern kontaktieren, wenn du dich von mir begleiten lassen möchtest. Für einen einzelnen Entscheidungsprozess KLICKE HIER zu meinem Entscheidungs-Call-Kalender.

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